Deutschland schraubt. Das geben zumindest 38,4 Prozent der deutschen Autobesitzer an. Die meisten davon (13,1 Prozent) immer dann, wenn Bedarf ist. 10,3 Prozent der “Schrauber” nehmen regelmäßig Umbauten oder Reparaturen am eigenen Fahrzeug vor, nämlich mindestens einmal im Jahr. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.
Demnach ist die Zahl der Selbstschrauber jüngst gestiegen: Jeder Zehnte (11,5 Prozent) gibt an, während der Corona-Pandemie häufiger selbst am eigenen Fahrzeug geschraubt zu haben. Das Ergebnis war in den meisten Fällen zufriedenstellend: Zwei von Drei Selbstschraubern (68,2 Prozent) geben an, am Ende mit ihrer Arbeit zufrieden gewesen zu sein.
Dennoch bewerten laut Umfrage geringe 12,4 Prozent ihre Arbeit zwar als erfolgreich, mussten aber nochmal etwas nachbessern. 6,7 Prozent hingegen suchen im nächsten Bedarfsfall lieber wieder eine Werkstatt auf.
Das machen die Deutschen selbst: Die Top 5
- Reifenwechsel (62 Prozent)
- Polituren (43,2 Prozent)
- Batteriewechsel (41,8 Prozent)
- Wechsel von Relais und Sicherungen (30,5 Prozent)
- Ölwechsel (34,6 Prozent)
Schrauber in Deutschland sind Sparfüchse
Für rund zwei Drittel der Autobesitzer (62,1 Prozent) stehe der finanzielle Aspekt beim Selbstbau im Vordergrund. Sie wollen damit hauptsächlich Geld sparen. Jeder Zweite (45,4 Prozent) hingegen wolle sich durch das “Do-it-yourself” vorrangig den Weg zur Werkstatt sparen, 38 Prozent wiederum geht es laut Untersuchung um den Spaß-Faktor beim Schrauben.
Männer schrauben lieber als Frauen, Ältere sind zufriedener
Ist Schrauben Männersache? Hier zeigt die Umfrage ein eindeutiges Ergebnis. Während die Mehrheit der männlichen Autobesitzer (52,6 Prozent) angibt, schon einmal am eigenen Fahrzeug geschraubt zu haben, sind es unter den Frauen nur 23,9 Prozent.
Das liegt möglicherweise auch am mangelnden Wissen, denn nur 10 Prozent der Frauen trauen sich auch ohne zusätzliche Informationen zum Selbstbau Reparaturen am Fahrzeug zu. Unter den Männern liegt der Anteil bei immerhin 21,4 Prozent.
Aber auch im Altersvergleich lassen sich laut Umfrage Unterschiede erkennen: Denn je älter der Autobesitzer, desto weniger schraubbegeistert ist er. Während fast die Hälfte der 18- bis 24-Jährigen (47,8 Prozent) schon mal selbst Reifen oder Öl gewechselt haben, sind es unter den über 55 Jahre alten Autobesitzern nur 31,1 Prozent. Dafür waren die Älteren im Schnitt zufriedener mit ihrem Ergebnis: Acht von Zehn (80,9 Prozent) fanden ihr Werk gut, unter den 18- bis 24-Jährigen waren es “nur” 41,6 Prozent.
Freunde und Familie vor Video-Tutorials
Nur geringe 15,7 Prozent der “schraubenden” Autobesitzer gaben an, bei Umbauten und Reparaturen am Fahrzeug allein auf ihr eigenes Fachwissen zu vertrauen. Alle anderen bilden sich über verschiedene Kanäle weiter: Die meisten fragen Familie und Freunde um Rat (31,5 Prozent), danach folgen Infos aus dem Fachhandel und der Werkstatt (29,7 Prozent) und (Video-)Tutorials im Internet (26,2 Prozent). Fachbücher und Fachartikel nutzen hingegen nur 11,5 Prozent als Fortbildungs-Quelle.
An der Umfrage nahmen mehr als 2.000 Personen teil. Die Umfrage fand im September 2021 statt.
Foto: Counselling / Pixabay
Comments are closed here.