
Museum der Stadt Füssen im Barockkloster St. Mang
Füssener Lauten- und Geigenmacher
Wiege des europäischen Lautenbaus
Füssen gilt als die Wiege des gewerbsmäßig betriebenen Lautenbaus in Europa. Bereits Ende des 14. Jahrhunderts werden Lautenmacher in Füssen in den Archiven erwähnt und 1562 wurde hier die erste Lautenmacherzunft Europas gegründet. Dass das kleine Städtchen Füssen im Musikinstrumentenbau eine solch große Rolle spielte, liegt zum einen an den vorhandenen Rohstoffen, dem Holz der Bergwälder: Fichte, Ahorn und für den Lautenbau auch besonders die Eibe, zum anderen an der wichtigen ehemaligen Römerstrasse Via Claudia Augusta.
Doch viele Füssener Instrumentenmacher wanderten aus und gründeten in den europäischen Kulturmetropolen bedeutende Werkstätten. So waren in Venedig und Padua im 16. und 17. Jahrhundert etwa zwei Drittel aller Lautenmacher Füssener Anstammung und dominierten dieses Handwerk fast monopolartig.
Königsschlösser und Seilerwarenfabrik
Aufbruch in die Moderne
König Ludwig II. hatte die Planungen für sein neuestes Schlossbauprojekt „Falkenstein“ schon weitgehend abgeschlossen, als seine Verhaftung und sein Tod die Ausführung jäh beendeten.
Im Zeichen des mittelalterlichen Gralsmythos sollte Falkenstein ein Symbol des Gottesgnadentum, der Heiligkeit und Wunderkraft des Königtums darstellen. „Vielleicht träumt man auch im Grabe noch fort, ein langer, ewiger, unendlicher Traum“, notierte Ludwig in sein Tagebuch.
Das nur im Traum vorgedachte Schloss ist hier in einer Computer-Animation zu besichtigen.
Zeitgleich mit dem Bau von Schloss Neuschwanstein brach in Füssen das Industriezeitalter aus mit dem Bau der Mechanischen Seilerwarenfabrik, die zu einem in Deutschland führenden Hanfwerk aufstieg.
Bildnachweis
Titelbild: ©bayern.by_Gregor Lengler