
„Textile Welten“
Das 1995 gegründete Textil- und Rennsportmuseum befindet sich in einem Teil des Geländes der ehemaligen Jacquardweberei C. F. Jäckel, später Betrieb des VEB Möbelstoff- und Plüschweberei Hohenstein-Ernstthal. Das 1879 errichtete und öfter erweiterte Fabrikgebäude beherbergt noch heute zahlreiche innenarchitektonische Details der ehemaligen Weberei.
Ausstellungen in zwei ehemaligen Websälen zeugen von den Leistungen von Generationen an Fabrikanten, Musterzeichnern, Webern und Strumpfwirkern aus Hohenstein-Ernstthal und Oberlungwitz, deren Produkte in alle Welt exportiert worden sind.
Neben der besonderen Technik der Jacquardweberei werden auch die Strumpfherstellung, Strickerei, Wirkerei, Stickerei, Malimoherstellung und Konfektion thematisiert. Die funktionstüchtigen Maschinen geben einen Eindruck über die technische Entwicklung sowie die Arbeitsbedingungen und Lebensweise der Textilarbeiter ab Ende des 19. Jahrhunderts.
Herzstück des Museums ist die historische Jacquardweberei, die einen authentischen Eindruck von den Produktionsbedingungen im 20. Jahrhundert vermittelt. Anhand zahlreicher Arbeitsgänge vom Entwurf bis zum fertigen Gewebe wird die Herstellung von Wandbildern, Möbelbezugsstoffen sowie Diwan- und Tischdecken erläutert.
Der Lärm der Webstühle und der Geruch der ölgetränkten alten Dielung lassen die Arbeitswelt der ehemaligen Textilarbeiter wieder lebendig werden.
„Legenden vom Ring“
Der 1927 gegründete “Sachsenring” ist heute mit der Ausrichtung des deutschen Motorrad- Grand- Prix das jährliche Sportereignis in ganz Sachsen. Ca. 25 Motorräder sowie ein Seitenwagengespann dokumentieren die technische Entwicklung der Rennmaschinen von den 1920er Jahren bis in die Gegenwart – darunter Namen wie Gillet, IFA-DKW, Bianchi, Montesa, Yamaha, Suzuki, Ducati, MZ und Eigenbauten.
Themen wie der „Kleine Sachsenring“ 1949 bis 1960, die Rad-Weltmeisterschaft 1960, ein Starterfeld, Frauen im Mororrennsport, Organisatoren und Helfer an der Strecke, Unfälle und Tod sowie die Entwicklung der Minibikes zeigen die Vielfalt des Rennsports am Sachsenring. Mit der Inszenierung eines Hochsitzes und dem Campingplatz in den 1960er Jahren richten wir von der Seite des Besucher aus einen Blick auf das jährliche Großereignis.
In der Ausstellung sind die Namen der großen Legenden wie auch die der zahllosen unbekannteren Rennfahrer zu finden: Jimmie Guthrie, Ewald Kluge, Christa Böttcher, Helga Heinrich-Steudel, Giacomo Agostini, Heinz Melkus, Horst Fügner, Dieter Braun, Frank Wendler, Klaus Klötzer, Steve Jenkner, Dirk Heidolf u. v. a. mehr. Rennprogramme, Plakate, Siegerpokale und Siegerkränze, Rennbekleidung und Helme begleiten die chronologische Entwicklung der fast 90-jährigen Rennstrecke.
In einem Kino dokumentieren historische Filmaufnahmen ab 1927 die Begeisterung, die die alljährliche Rennveranstaltung vor allem auf der alten Rennstrecke durch die Stadt Hohenstein-Ernstthal bei den Zuschauern auslöste. Das 1936 entwickelte Sachsenring-Spiel kann auf einer vergrößerten Darstellung auf dem Fußboden von Jung und Alt gespielt werden. Mit einem Foto auf dem Siegertreppchen kann der Museumsbesuch als bleibende Erinnerung mit nach Hause genommen werden. Dem historischen Würfelspiel ist eine PlayStation mit zwei Spielern gegenübergestellt, auf der man alle aktuellen Rennkurse der MotoGP fahren kann.