
Zinkfabrik Altenberg
Seit Ende April 2018, hat das LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg seine bisherige Dauerausstellung „Schwerindustrie“ für anstehende Umbauten geschlossen. Auch eine neue Dauerausstellung ist in Planung. Die Ausstellung, die 1997 eröffnet worden war, zeigte die Geschichte der Eisen- und Stahlindustrie der Rhein-Ruhr-Region. Weit über tausend Ausstellungsstücke, darunter zahlreiche Großexponate wie ein 9 Meter hoher Schmiedehammer und eine fünfachsige Dampflokomotive, erzählten, wie die Menschen in der Schwerindustrie gearbeitet haben, wie sie in der Region lebten und wie die Industrie die Entwicklung im Ballungsraum beeinflusste.
Umbau
Jetzt ist die Schwerindustrie dicht! Umfangreiche Umbauten stehen an. Die Ausstellungsräume müssen saniert, den neuen Anforderungen an Brandschutz und Barrierefreiheit angepasst werden. Gleichzeitig soll das Außengelände attraktiver gestaltet und autofrei werden, um es für eine größere Zahl von Veranstaltungen nutzbar zu machen und die Besucher zum Verweilen einzuladen. So werden sie auch die Fabrik als Ganzes besser erleben können – eine Fabrik, die die einzige im Ruhrgebiet ist, die aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg geschlossen erhalten ist. Auch eine neue Dauerausstellung ist Planung. Sie wird sich stärker als bisher auf die Zinkfabrik beziehen. Das Leben und Arbeiten der Menschen in der Region wird im Mittelpunkt stehen. Die Kuratoren wollen der Frage nachgehen, wie die Industrie und ihre Entwicklung die Menschen beeinflusst hat. Auch die gegenwärtigen Veränderungen und die Frage nach der Zukunft der Arbeit werden untersucht werden. Als Schauplatz des LVR-Industriemuseums, dem Rheinischen Landesmuseum für Industrie- und Sozialgeschichte, werden diese Bereiche natürlich weiterhin im Vordergrund stehen. Nach einer erwarteten Umbauzeit von drei Jahren wird das Museum in neuer Form wieder eröffnen. Während der Umbauzeit wird es, soweit möglich, das Museumsfest in der Zinkfabrik Altenberg weiterhin geben. Auch Baustellenführungen sind vorgesehen.
Sieben Schauplätze, ein Museum
Die Zinkfabrik Altenberg mit dem Peter-Behrens-Bau ist einer von insgesamt sieben Schauplätzen des LVR-Industriemuseums, die im Verbund ein einzigartiges Museum bilden. In zum Teil denkmalgeschützten Fabriken wird am authentischen Ort spannend und anschaulich die Geschichte der Industrie im Rheinland und der dort beschäftigten Menschen erzählt. Dabei stehen die zentralen Branchen Metall, Textil, Papier und Elektrizität im Mittelpunkt. Neben Zinkfabrik Altenberg warten auch die anderen Schauplätze darauf, entdeckt zu werden: die Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach, die Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen, das Kraftwerk Ermen & Engels in Engelskirchen, die Tuchfabrik Müller in Euskirchen, die Textilfabrik Cromford in Ratingen und die St. Antony-Hütte und das Museum Eisenheim in Oberhausen. Hier befindet sich außerdem die Museumszentrale mit Direktion, Verwaltung, Depots, Bibliothek, Fotoarchiv und Werkstätten. Gründer und Träger des LVR-Industriemuseums ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR).