Unter der britischen Militärregierung entstand bereits 1946 ein Vierrad-angetriebener Volkswagen mit zuschaltbarem Allradantrieb. Hierbei handelte sich um den sogenannten Kommandeurwagen. Auch der Iltis sowie der spätere LT verfügten über eine zuschaltbare Achse.
Einstieg in den Vierrad-Antrieb in den 70ern
Der ernsthafte Einstieg in die Entwicklung des Vierrad-Antriebs für den nicht kommerziellen und privaten Einsatz erfolgte erst in den 1970er-Jahren durch die Ingenieure von Volkswagen Nutzfahrzeuge.
Mit ihren insgesamt fünf Transporter-Prototypen setzten sie Maßstäbe. In Serie ging der Vierrad-Bulli unter der Gattungsbezeichnung “syncro” 1985 im T3. Mit dabei war die Viscokupplung, welche Volkswagen als erster Automobilhersteller verbaute.
Schlupfdosiert schaffte sie den Drehzahlausgleich zwischen den Achsen, und das ganz ohne Elektronik. Das Prinzip kam auch im Golf 2 syncro, im Jetta syncro und im Passat B3 syncro zum Einsatz.

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Bedeutung des Torsen-Differenzials
Ein weiteres Allrad-Prinzip ist das Torsen-Differenzial, das von Audi in Verbindung mit längs eingebauten Motoren für ihre quattro-Varianten entwickelt wurde. Ab der fünften Generation des Passat kam es auch bei Volkswagen zum Einsatz.
Das Differenzial findet sich auch im Touareg, Phaeton sowie im Amarok wieder. Die Vorstufe, der quattro-Antrieb noch ohne Torsen-Differenzial, wurde bereits im Passat der zweiten Generation genutzt.
Allradmodelle namens 4Motion
Ende der 1990er Jahre löste die Haldex-Lamellenkupplung die Viscokupplung in Golf und Bora ab. Nun ist nicht mehr nur der Schlupf, sondern ebenso die Fahrdynamik für das Zuschalten der Hinterräder ausschlaggebend. Außerdem nutzt das System eine elektrische Hydraulik. Seit 1998 laufen bei Volkswagen die Allradmodelle, ob Haldex- oder Torsen-basiert, unter dem Namen 4Motion.
Das bringt die Zukunft
Die Zukunft des Vierradantriebs wird elektrisch sein. Das zeigen die Studien Cross Blue oder BUDD-e mit elektrischer Kardanwelle oder unterflur installierten E-Motoren deutlich. Die Idee des in der Ausstellung ebenfalls gezeigten Radnabenantriebs ist allerdings vom Tisch.
Neben weiteren “Exoten”, wie dem Scirocco Bimotor und weiteren Unikaten, lassen sich die Funktionsweisen der verschiedenen Allrad-Systeme an ausgewählten, originalen Antriebssträngen in der Sonderschau des VW Automuseums sehr genau nachvollziehen.
Daneben bietet das Museum seinen Besuchern die beliebte Kunstschau “50 Years of Love & Peace” bis zum 31. August 2021 an. Aufgrund der hohen Resonanz wurde die Ausstellung verlängert. Das Publikum erwarten farbenfrohe, an das Ende der 1960er Jahre Flowerpower Feeling anlehnende Grafiken von Klaus Trommer in Kooperation mit Volkswagen Lifestyle.
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