Die Frage, wer den Zug erfunden hat, ist eigentlich recht kompliziert.Dazu kommt, dass sich die Geschichte des Zuges tatsächlich über Tausende von Jahren zurückverfolgen lässt. Alles begann mit kleinen aber kontinuierlichen Schritten, die uns Step by Step zur modernen Zugindstrie führen. Es ist daher nicht möglich, eine einzige Person als Erfinder des Zuges zu identifizieren. Hier ist allerdings ein kurzer Blick auf die Entwicklung dieser großen technischen Errungengschaft.
Frühe Waggons
Es sind Beispiele von Waggons dokumentiert, die bis in das 2. und 1. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen. Um diese Waggons zu mobilisieren, wurden entweder Schienen gelegt, auf denen die Waggons fahren konnten, oder es wurden Rillen in den Boden geschnitten, die den Wagen entlang einer festen Linie führen sollten. Diese Waggons wurden entweder von Menschen angetrieben oder von Pferden sowie Stieren gezogen. Diese Art von “Schienen” wurden in der Nähe von assyrischen, babylonischen und persischen historischen Stätten entdeckt. In dieser Zeit wurden die Waggons vor allem zur Verbindung von Handelsposten oder zum Transport von Steinen und Erdreich von den Minen zu den Baustellen benutzt, nicht aber für Freizeitzwecke oder öffentliche Verkehrsmittel.
Die Wagenwege waren auch im griechischen Reich sehr beliebt. Nach dem Untergang des griechischen Reiches kamen die Wagenbahnen weitgehend aus der Mode, bis der zunehmende Handel im 16. Jahrhundert den Bedarf an guten Transportverbindungen erhöhte. Es wurden mehrere kleine Fortschritte bei der Konstruktion von Schienen und Wagen gemacht, um die Nutzung zu verbessern, aber die Wagen waren immer noch auf den Antrieb durch Menschen oder Pferdestärken angewiesen.

Dampfmaschienen
Die erste dampfgetriebene Maschine wurde 1698 von Thomas Savery erfunden, obwohl diese Maschine nicht für den Antrieb von Schienenfahrzeugen vorgesehen war. Zwar konnte die Maschine für ihren Zweck (Wasserhebung) eingesetzt werden, doch wies die Konstruktion einige gravierende Mängel auf. Andere Ingenieure und Erfinder konnten dies jedoch als Inspiration für ihre eigenen Kreationen nutzen.
Die erste selbstfahrende Dampfmaschine wurde von James Watt mit Hilfe seines Assistenten William Murdoch erfunden, mehr als 60 Jahre nachdem Savery seine Entwürfe getestet hatte. Sie waren in der Lage, ein funktionsfähiges Modell zu schaffen. Aber sie stellten keine maßstabsgetreue Lokomotive her, die in der Lage war, Waggons zu ziehen. Erst 1804 schuf Richard Trevithick eine maßstabsgetreue Lokomotive. Diese Lokomotive absolvierte am 21. Februar 1804 die erste dampfgetriebene Bahnfahrt überhaupt und zog 5 Wagen, 10 Tonnen Eisen und 70 Passagiere. Leider gab es immer noch viele große Mängel in Trevithicks Entwürfen, und sie wurden nicht allgemein übernommen. Trevithicks Arbeit blieb damals weitgehend unerkannt, und er starb mittellos und allein.



In den folgenden 20 Jahren wurden die Lokomotiven von einer Reihe von Erfindern geschaffen, die jeweils Anpassungen an den Entwürfen vornahmen, um Wege für die kommerzielle Nutzung zu erschließen. George Stephenson baute auf den Entwürfen seiner Vorgänger auf und produzierte die Lokomotive Nr. 1, die auf der ersten öffentlichen Dampfeisenbahn der Welt, zwischen Stockton und Darlington, eingesetzt wurde. Er vermarktete seinen Erfolg durch die Gründung eines Unternehmens, das Lokomotiven für den Verkauf sowohl für den kommerziellen als auch für den öffentlichen Verkehr herstellte.
Elektrische Züge
Elektrische Züge wurden erstmals in den 1880er Jahren genutzt, nach der erfolgreichen Einführung einer elektrischen Straßenbahnlinie in Berlin, die von Werner von Siemens gebaut wurde. In den nächsten Jahrzehnten wurden elektrisch betriebene Fahrzeuge immer realisierbarer und praktischer, und weltweit wurde eine große Anzahl elektrisch betriebener Eisenbahnen gebaut. Diese Systeme wurden mit Oberleitungen oder einer elektrifizierten Schiene verwendet.
Moderne Züge
Die Züge, die wir heute sehen, wurden hauptsächlich auf der Grundlage früher elektrischer oder dieselbetriebener Zugkonstruktionen entwickelt. Erfinder und Ingenieure leisten jedoch weiterhin Pionierarbeit bei neuen Konstruktionen, die den Zugverkehr in der Zukunft revolutionieren könnten. Es bleibt spannend.
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